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Studie: Innerstädtisches Leben genießt in Deutschland hohe Akzeptanz

Frankfurt, den 4. März 2009 Mit der innerstädtischen Wohn- und Arbeitssituation ist man in Deutschland sehr zufrieden. Dies ergab eine vom Immobilienunternehmen Vivico in Auftrag gegebene repräsentative Studie. Demnach sind 82 % der Menschen in deutschen Innenstädten mit ihrer Wohnsituation zufrieden. Beim Arbeitsplatz in der Innenstadt punktet insbesondere die gute Erreichbarkeit sowie das vielfältige Einkaufs- und Gastronomieangebot.

 

Innenstadtbewohner haben klare Vorstellungen von den Vorzügen „ihrer Innenstadt". Wer hier lebt findet alles in unmittelbarer Nähe (94 %). Man möchte einkaufen, Spaß haben, das umfassende kulturelle Angebot nutzen (91 %) und die Vielfalt unterschiedlicher Kulturen (85 %) erleben. So kann jeder dritte Bewohner dem Typ Hedonist zugeordnet werden. Für diesen Genussmenschen kommt nur das urbane, innerstädtische Leben infrage; hier steht die Selbstverwirklichung („ich kann anonym leben", „ich kann so sein, wie ich will") im Vordergrund. Jeweils 20 % der Bewohner können dem Typ Ortsungebunden (lebt meist alleine und fern von Freunden) und dem Typ Netzwerker (sucht Nähe zu Freunden, schätzt Nachbarschaften) zugeordnet werden.
Insgesamt betrachtet werden in der Innenstadt die kurzen Wege (94 %) und die Unabhängigkeit vom eigenen Auto (91 %) geschätzt. Die hohe Zufriedenheit spiegelt sich in der großen Standorttreue wider. Knapp zwei Drittel von Haushalten die umziehen (Umzügler) bleiben ihrer Standortqualität treu. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Umzugswilligen. Nur knapp ein Drittel wäre bereit, die Qualität des Standortes zu wechseln. Mit 40 % ist die Innenstadt die bevorzugte Standortqualität für Umzugswillige. Neu in die Innenstadt ziehen vor allem die 18-39 Jährigen. Mit steigendem Alter nehmen die Umzüge in die Innenstadt zunehmend ab.
Die Umzügler sind mit ihrem Wohnstandort nach einem Umzug überwiegend zufrieden. Allerdings konnten 14 % aller Haushalte nach einem Umzug nicht ihren gewünschten Wohnstandort realisieren. Davon ist mit 18 % der Anteil der „Unzu­friedenen" in den dezentralen städtischen Lagen am höchsten, im Stadtumland mit 10 % am niedrigsten.
Als Hauptproblem des innerstädtischen Lebens werden ein hoher Geräuschpegel und die Verschmutzung der Innenstadt (59 %) angegeben. Vor allem ältere Menschen (75 %) sehen den Verkehr sowie Lärm als problematisch an. Zu wenig Parkplätze, Staus und überfüllte Bahnen nennen 34 % der Befragten; vor allem Paare mit Kindern (43 %). 38 % der Paare geben den Mangel an Spielplätzen, Parks sowie die große Hektik in der Stadt an. Jede vierte Nennung bezog sich auf die Wohnumfeldqualität „Wenig Grün/viel Hektik" (z. B. kaum Spielplätze, Parks, Hektik, „schlecht für Kinder"). Diese Kategorie ist eine der wesentlichen Belastungsfaktoren für Familien mit kleinen Kindern.
Untersuchungen unter Bürobeschäftigten ergaben, dass geringe Lärmbelästigung, Nähe zum Wohnstandort, gute Erreichbarkeit mit dem Auto und S- und U-Bahn sowie kostengünstige Parkplätze die Attraktivität eines Büroarbeitsplatzes ausmachen. Ein Großteil der Anforderungen an Büroarbeitsplätze wird erfüllt. So ist die Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes mit dem Auto und S- und U-Bahn sowie die Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungen, Flughafen und Bahnhof gewährleistet. Hingegen sind vor allem die von den Befragten am höchsten bewerteten Kriterien meist nicht erfüllt. Die Qualität des Umfelds, das Angebot an PKW-Stellplätzen, das Vorhandensein von Einzelbüros, die Nähe zum Wohnstandort und geringe Lärmbelästigung von Außen entsprechen nicht den Erwartungen der Bürobeschäftigten. Büroarbeitsplätze in der Innenstadt erfüllen gegenüber Büroarbeitsplätzen in anderen Stadtregionen die Anforderungen an Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungsangeboten sowie die Nähe zum Fernbahnhof und gastronomischen Angeboten. Dagegen fehlt es in der Innenstadt an ausreichenden und kostengünstigen Parkplätzen für PKWs und einem schönen Ausblick vom Arbeitsplatz.

Hier können Sie sich die Studie herunterladen